Hier nun ein kleiner Abriss, der Abläufe vor und nach der eigentlichen Spende. Morgens ging es direkt mit der ersten Spritze um 6:30 Uhr los, dabei habe ich dann auch schon gelernt, dass man ja die Dosis der 2 Spritzen auch in eine Kanüle ziehen kann. Das hätte mir effektiv 8 Spritzen bzw. Einstiche erspart. Nun ja, sei’s drum. Beim nächsten Mal weiß ich dann bescheid. Womit wir gleich beim wichtigsten Thema sind:
„Würde ich das noch mal auf mich nehmen?“
Die Antwort lautet ganz klar: „Ja! Auf jeden Fall!“.
Das Spenden selber war nämlich deutlich unspektakulärer als es sich anhört. Klar, irgendwann kann man einfach nicht mehr liegen und die 5 Stunden ziehen sich irgendwann gewaltig. Aber alles Andere ist eigentlich kaum erwähnenswert. Ok, eins vielleicht, damit Ihr auch was zu lachen habt: Man bekommt ja blutverdünnendes Mittel injiziert, was per Tropf so langsam in einen herein läuft. Insgesamt waren es 2 Beutel (also knapp 1,8 Liter). Naja und was reinläuft, muss bekanntermaßen auch irgendwie wieder rauslaufen. Hmm, blöd nur, dass man ja erstens nicht aufstehen kann und zweitens (was noch viel schlimmer ist) man keine Hand frei hat. Jeder der im Krankenhaus arbeitet oder dort mit den oben genannten Einschränkungen gelegen hat, weiß welches Geflügel dann zum Einsatz kommt (Nak, nak, naaak) 😉

Aber mal zu den Fakten oder Statistiken, die ich so versucht habe zu behalten:

Mein Blutkreislauf (gute 6 Liter) wurde insgesamt 3 mal durch die Maschine „gejagt“, das „umgewälzte“ Volumen stand irgendwo bei 19 Litern. Daraus wurden dann 800 ml Stammzellen herausgelöst (also bei der Zahl bin ich mir gerade nicht mehr ganz sicher). Auf jeden Fall hatte ich wohl 75 Stammzellen pro 1 µLiter Blut (was wohl ganz anständig ist).

Ach ja, zum Thema „Mobilisierung der Stammzellen“: Begrüßt wurde ich heute morgen von der Ärztin mit „Und? Haben Sie ordentlich Schmerzen?“. Klingt erstmal nicht nett, aber im Verlauf der Spende hat sie mir dann erklärt, dass es immer schon ein gutes Zeichen ist, wenn die Spender ordentlich Nebenwirkungen haben, dass dann die Stammzellen gut gebildet wurden. Naja ein wenig Sarkasmus ist in diesem Beruf wohl einfach Pflicht (nicht war Totti?) 😉

Und damit hier nicht nur Text zu lesen ist, zeige ich Euch nachfolgend mal 2 Bilder:

Das eigentliche Gerät, oben Rechts der „rote“ Beutel sind die Stammzellen.

und Mattes „verkabelt“ 😉
Ich möchte mich auf diesem Weg auch noch mal bei den Leuten bedanken, die mich hier vor und während der Spende betreut haben. Ich habe mich immer „sicher“ gefühlt, was mir im Normalfall in Gegenwart von solchen Schläuchen, Spritzen etc. nie gelungen ist. Namentlich kann ich gar nicht alle auflisten (weil ich ehrlich gesagt auch nicht alle Namen kenne), aber ich denke so globalgalaktisch „DANKE“ in die Runde wird schon verstanden werden 😉

4 comments on “Tag 5 – Die Spende”

  1. Markus Antworten

    Ich war mal knapp davor zu spenden, leider ist der Empfänger kurz vor der Spende verstorben. Daher drücke ich allen Beteiligten die Daumen!
    Hoffe, es lohnt sich.

  2. Mattes Antworten

    Hi Markus,

    ja, dass ist genau das, was mir jetzt im Kopf rum geht. Hoffentlich ist es noch rechtzeitig gewesen. Aber wie mein Bruder in dem anderen Post schon als Kommentar geschrieben hat: Man kann nicht jeden retten. Und dass Du bereit warst zu spenden ist doch auf jeden Fall anerkennenswert!

    LG,
    Mattes

  3. Pingback: (traurige) News zur Stammzellenspende | Life of Mattes

  4. Pingback: Eine Mutter, drei Kinder… und die Leukämie | Die vier Waden

Deine Meinung interessiert mich:

%d Bloggern gefällt das: