Da habe ich doch seit Langem mal wieder in meinen Spam-Ordner geschaut und glatt diese Email gefunden:

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Guten Tag Mattes S.,

möcten Sie in wenigen Tagen Dr. h.c. Mattes S. heissen?

Endlich ist es soweit, sichern Sie sich jetzt Ihren Titel, und werden Sie zum V.I.P.

In nur wenigen Tagen werden Sie zum Doktor ernannt und düfen die Bezeichnung zzgl. zu Ihrem Namen führen.

Nur noch kurze Zeit möglich:
http://linkzudubioserWebseite

Mit freundlichen Grüssen,

Ihr Team von Doktortitel 24.de

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Nun ja, dass gab es sicherlich vor zig Jahren als Frau Schavan Ihre Doktorarbeit zusammengestellt hat noch nicht, aber bei dem was da jetzt rausgekommen ist, denkt man ja schon über die „Seilschaften“ nach, die dort wohl am Werk waren. Auf einer Seite ist es ja schlimm, dass dem promovierten Promi der Titel abgenommen wurde, auf der anderen Seite muss man sich natürlich auch fragen, wie die Uni Düsseldorf so einen Betrug nicht bemerken konnte. Irgendwer muss die Arbeit ja bewertet haben, und jetzt im Nachhinein alles auf Frau S. abzuwälzen ist natürlich nur bedingt fair, da zu solch einem Betrug ja 2 Seiten gehören: einer der schummelt, und einer der dass dann nicht erkennt/meldet/wahrhaben will.

Ich kann ja eigentlich gar nicht richtig mitreden, weil ich nicht promoviert habe, aber was da jetzt an Betrugsfällen an Licht kam, ist ja wirklich krass. Klar, man versucht sofort den Zusammenhang herzustellen, zwischen dem Wahlkampf und den Enthüllungen. Ein Doktorgate so zu sagen. Allerdings möchte man dann gar nicht wissen, wie es in der breiten Masse mit den Kontrollen der akademischen Leistungen aussieht.

Grundsätzlich bin ich ja sowieso der Meinung, dass man Leute nicht danach bezahlen soll, wie viele Titel sie vor dem Namen haben. Nur in der Realität ist das ja nun mal gängige Praxis. Schade eigentlich. Die ganzen aufgedeckten Fälle, von betrügerischen Doktorarbeiten hinterlassen einen ziemlich faden Beigeschmack, wenn es um Leute mit Doktortitel geht.

Andererseits kenne ich auch Doktoren, die Ihre Arbeiten definitiv nicht abgeschrieben und für den Titel wirklich „geackert“ haben. Die Blogkollegin Christine mit ihrem Blog „Mama-arbeitet“ zum Beispiel, hat einen sehr informativen Post mit dem Titel „Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Doktorvater“ geschrieben.

In meiner (noch) jugendlichen Naivität gehe ich einfach mal davon aus, dass diese Form der Durchführung von Dissertationen die breite Masse darstellt, denn genauso, wie Christine es beschreibt habe ich mir dass immer vorgestellt, wie eine Dissertation abläuft. 🙂

Und ich bin auch der Meinung, dass solche Betrugsfälle wie die von Schavan und Guttenberg nicht verjähren dürfen, weil es einfach unfair allen gegenüber wäre, die durch harte Arbeit an den Doktortitel gekommen sind.

Ich werde jetzt mal schnell durch die Anmeldung bei „Doktortitel24.de“ gehen und mir meinen Titel sichern 😉

 

3 comments on “Doktorentitel scheinen jetzt „günstig“ zu sein”

  1. Mama arbeitet Antworten

    Doktorgate, sehr schön! 😀 Dann schreib doch mal noch hinterher auf für uns, was dieser schöne Titel kostet und ob er aus dem Inland stammt. Würde mich interessieren…

    Lieben Gruss, Christine

    • Mattes Antworten

      Habe gerade den Test gemacht. Doktortitel 24 .de ist gar nicht so schlimm. Es handelt sich bei den Doktortiteln um kirchliche Ehrentitel, die von Kirchen in den USA ausgestellt werden. Man muss den Zusatz h.c. honoris causa „ehrenhalber“ im Titel und das ausstellende Institut führen. 🙂
      Ich würde jetzt mal behaupten, dass Leute, die sich den Titel dort kaufen, dass nicht unbedingt so beherzigen.
      Günstig ist es eigentlich schon: Doktortitel ab 49,- Professortitel 79,- und die Kombination für 99,-€. Da kann ich mir vorstellen, dass einige Leute schwach werden könnten 😉

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