Was war das für eine bewegte Zeit in den letzten Tagen. Auf der Arbeit gingen Projekte mal steil bergauf, dann wieder bergab um danach wieder bergauf zu laufen. Als Projektleiter hat man es da echt nicht leicht, vor allem, wenn die Einflüsse von außen zu diesen Entwicklungen führen. Dinge auf die man überhaupt keinen Einfluss hat. Was soll’s, dafür bekommt man ja monatlich sein Gehalt um solche Krimis auszuhalten. Grundsätzlich bin ich aber froh, dass Tini im Moment nicht arbeitet, da ich so die ein oder andere Überstunde machen konnte, ohne bis mitten in die Nacht zu arbeiten.
Das führt mich direkt zum nächsten Thema: ich hatte letzte Woche die Gelegenheit bei einer Veranstaltung der „UN Global Goals“ teilzunehmen. Eines der 17 Themen ist ja die Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern. Dieses wurde von der Vorsitzenden der UN Women e.V. Deutschland vorgestellt. Des Weiteren wurde auf die Kampagne „#HeforShe“ aufmerksam gemacht, die ich hier den Männern noch mal ans Herz legen möchte. Dabei geht’s darum, als Mann für die Gleichberechtigung der Frauen persönlich in seinem Umfeld einzustehen. Bei dem Thema habe ich schon vor einiger Zeit „Flagge gezeigt“ und das aus tiefster Überzeugung. Anders kann man das eigentlich auch nicht ausdrücken, versuche ich doch wo ich nur kann, meine Frau zu unterstützen im Job voran zu kommen. Ich glaube zwar, dass sie das auch gut ohne mich hinbekommen würde, mit dem Hintergrund „Kinder“ sieht das aber mal wieder ganz anders aus. Wir sind uns aber einig, dass wir da in den meisten Bereichen des täglichen Zusammenlebens gleichberechtigt auftreten und uns auch so verhalten.
Die nächste Veranstaltung an der ich teilnehmen konnte, war die Auftaktveranstaltung des Väternetzwerkes NRW. Diese fand im Ministerium für „Kinder, Jungend, Bildung und Wissenschaft“ in Düsseldorf statt. Die haben da einen tollen Ausblick:
Bei der Veranstalung ging es aber darum, dass in vielen Unternehmen Netzwerke für Väter entstehen, da die Personalabteilungen und Gleichstellungsbeauftragten zu dem Schluß gekommen sind, dass man die Frauen nur stärken kann, wenn man die Väter in ihrer Vaterrolle stärkt. Weg vom Modell „Alleinernährer der Familie“ hin zum wirklichen teilhaben und miterleben der Vaterschaft. Mir kursierte immer wieder die Geschichte im Kopf, die ich mal gehört hatte. Da wurde ein Geschäftsführer gefragt, wie er denn bei einer 80 Stunden Woche überhaupt noch Kontakt zu seiner Familie halten könne. Seine Antwort: “Wir haben feste Telefonzeiten“.
Die Vorstellung finde ich dermaßen gruselig. Ich kann es mir einfach überhaupt nicht vorstellen, so zu leben. Und noch weniger, dass das den Kindern gut bekommt. Auf jeden Fall ergaben sich interessante Diskussionen rund um das „Vatersein“. Es war auch echt interessant zu sehen, wie unterschiedlich weit die Unternehmen beim Thema „Worklife Balance“ sind. Es stellte sich nämlich raus, dass es Unternehmen gibt, die nach 19 Uhr keine Mails mehr verschicken dürfen, was das arbeiten nach dem „Zu-Bett-Gehen“ der Kinder ja quasi unmöglich macht. Ein weiterer interessanter Aspekt war zum Beispiel ein Vater, der alleinerziehend und Geschäftsführer war. Er sagte es wäre super gewesen früher so ein Netzwerk zu haben. Für ihn ergaben sich nämlich mit seiner Tochter Probleme, die man als Nichtbetroffener wirklich nicht auf dem Schirm hat. Woher zum Beispiel bekommt man eine bezahlbare Betreuung für das Kind. Es stellte sich raus, dass Au pair wohl dann das Mittel der Wahl wurde. Wobei das auch schwierig ist, weil man sich ja einfach mal vorstellen muss, man schickt seine eigene Tochter tausende Kilometer entfernt zu einem alleinerziehenden Vater. Dass das nicht nur in den sehr konservativen Kulturen ein „No-Go“ ist, kann man sich wohl sehr gut vorstellen.
Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es in den Themen so weiter geht und werde hier weiterhin berichten.
Zwischendurch war ich dann wieder mal an der Hotline beim Spendenmarathon. Das war wie jedes Jahr einfach gut organisiert und ein wirklich erfreuliches Erlebnis. Die positive Stimmung der Helfer und Spender werde ich wohl noch bis in die Weihnachtszeit nehmen. Vor allem, weil bei diesem 20. Spendenmarathon wieder ein neuer Rekord in der Spendensumme erreicht wurde (über 10 Mio.Euro). Ein super Ergebnis, was mich mit Stolz erfüllt, wenn ich daran denke auch einen kleinen Teil dazu beigetragen zu haben.
Die nächste Besonderheit war, dass dieses Jahr, das erste Mal ein Fernsehteam auch in den Räumen des Call Centers vor Ort war. Ich war schon ziemlich erstaunt, was für einen riesigen Aufwand die Leute betreiben um dann eine 3-Minuten Einblendung zu erstellen:
Familienintern ist nicht so viel Aufregendes passiert. Naja obwohl doch, Timo hat sein Bronzeabzeichen im Schwimmen geschafft, und das im „Seeräuberkurs“. Die haben die Kinder „einfach mal auf Bronze“ schwimmen lassen und dann musste Timo noch die Baderegeln (14 Stück) auswendig lernen und wurde dann eine Woche später „geprüft“ und hat bestanden. Da war er zu Recht stolz drauf, wir natürlich auch. Ansonsten haben wir an den Wochenenden unsere Kinder mal zu einigen Gesellschaftsspielen „gezwungen“. Bei dem Schmuddelwetter wollten wir nicht rausgehen, also haben wir uns einen gemütlichen Nachmittag zu viert gemacht und ewig lange die verschiedensten Spiele gespielt. Favoriten waren „Lotti Karotti“, UNO und „Da ist der Wurm drin“ (falls Ihr noch Tipps für die Weihnachtsliste braucht ;-)). Das hat nicht nur uns, sondern auch den Kindern richtig Spaß gemacht. Ich glaube so ausgeglichen habe ich die lange nicht mehr erlebt.