Okay, für den Post muss ich etwas weiter ausholen. Hab ja lange nichts mehr geschrieben und muss mal schauen, wie ich wieder so rein komme um hier etwas mehr Content auf die Seite zu kriegen. Soll ja auch „wertvoller“ Content sein, also Dinge, die vielleicht wirklich jemanden interessieren.
Also gut, es beginnt eigentlich damit, dass Tini in der Weihnachtszeit bei einem Gewinnspiel auf Facebook mitgemacht hat. Auf der Rückfahrt unseres Kurzurlaubs am Bodensee bekam sie die Nachricht, dass sie gewonnen hätte. Und zwar: ein verlängertes Wochenende mit einem Reisemobil von LMC!
Da waren wir natürlich beide aus dem Häuschen, bis uns einfiel, dass wir ja ein schulpflichtiges Kind haben, dass nicht einfach mal so ’nen Freitag frei nehmen kann. Mit Blick auf den Jahreskalender bekamen wir etwas Panik, dass wir den Gewinn vielleicht gar nicht einlösen könnten. Dann kam aber die rettende Idee: wir sind ja keine waschechten Rheinländer und können somit gern auf Karneval verzichten. Das Wochenende stand also.
Weil Tini sich nicht vorstellen konnte, mit so einem großen Auto zu fahren, suchte sie natürlich einen Fahrer. Und ratet mal, wer spontan bereit war helfend einzuspringen?

Richtig. Dank meiner Fahrerlaubnis „C“, die ich vor, auweia, Jahrzehnten gemacht habe, traute ich mir natürlich zu jegliches Gefährt durch die Gegend zu bewegen. 🙂
Der Plan war also am Altweiber-Donnerstag das Wohnmobil zu holen und dann nach Disneyland Paris zu fahren. Mit dem Wohnmobil wären wir ja autark genug um direkt auf dem Parkplatz von Eurodisney zu übernachten und hätten dann zwei volle Tage in den Parks gehabt.

Nun ja, bekanntermaßen kommt es ja immer anders als man denkt. Beim Check am Vorabend der Reise, an dem wir auch die Eintrittskarten buchen wollten, sahen wir, dass es in Paris wie wild geschneit hatte. Eine große Anzahl der Attraktionen in den Parks war geschlossen und auf den Straßen herrschte Glatteis. Wir kamen also relativ schnell zu dem Entschluss, doch nicht nach Südwesten zu fahren, sondern suchten am selben Abend noch nach einer Alternative.
Glücklicherweise brauchten wir nicht lange überlegen, denn wir hatten schon immer mal überlegt, ins Tropical Island zu fahren. Nach kurzem Check auf der Webseite, sahen wir auch, dass der Campingplatz vor Ort das ganze Jahr über geöffnet hat. Es gab dann sogar ein Winterspecial, welches den Eintritt ins Tropical Islands selbst, und auch in die Saunalandschaft umfasste. Das haben wir dann direkt gebucht und sind dann schlafen gegangen, schließlich wollten unsere Kinder im Kindergarten und Schule wenigstens etwas Karneval feiern.

Und so brachten wir die beiden früh in dorthin und fuhren dann in das Werk von LMC-Caravan in Sassenberg. Dort wurden wir sehr nett empfangen und in das Fahrzeug eingewiesen. Als erfahrene Camper, ging das gefühlt recht flott. Die Mitarbeiter entschuldigten sich noch, dass das mit dem Einbau der Sat-Anlage für den Fernseher nicht geklappt hat, aber wir waren uns schon sicher, dass wir diesen sowieso nicht genutzt hätten (wir schauen auch zu Hause kaum, und wenn dann über die üblichen Streaming Dienste ;-)). Auf der Hinfahrt scherzte ich noch mit Tini und sagte: „Ich entschuldige mich schon mal vorab für das ruckelige Anfahren, denn Schaltgetriebe bin ich schon seit einem Jahr nicht mehr gefahren.“
Mit Freuden stellte ich dann aber fest, dass das Wohnmobil mit Automatikschaltung ausgerüstet war, was aber nicht verhindern konnte, dass ich zwischenzeitlich einen kleinen Herzkasper bekommen habe. Denn beim ersten Schalten vom 2. in den 3. Gang ließ sich die Automatik so viel Zeit, dass ich gedacht habe: Mist, keine 50km gefahren und irgendwie hast Du das Teil schon kaputt gemacht. Glücklicherweise stellte sich aber heraus, dass das Getriebe einfach längere Schaltzeiten hat und nach dem der Gang dann drin war, kam auch die Leistung wieder. Ist eine reine Gewöhnungssache, allerdings fühlte ich mich bei dem kurzen Leistungsverlust unangenehm an unseren chaotischen Urlaub am Bodensee erinnert.

Wie gesagt, als ich mich dran gewöhnt hatte, war es einfach ein super entspanntes Fahren. Als Erstes sind wir natürlich zurück nach Neuss um die Kinder und die Verpflegung einzusammeln. Dann ging es in Richtung Osten in die Wärme (vor allem im Winter klingt dieser Satz völlig falsch ;-)), zumindest dachten wir das. Allerdings waren doch mehr Leute mit dem Auto unterwegs, als wir es für Altweiber angenommen hatten. Google empfahl uns dann also Wuppertal zu umfahren und erst mal ein Stückchen in Richtung Süden zu fahren um dann in Köln auf die A1 zu wechseln. Als wir dort ankamen, wurde uns schlagartig bewusst, warum uns diese Brücke der A1 so bekannt vor kam: dort ist die Durchfahrt für LKWs verboten. Okay, mit dem Gewicht hatten wir keine Probleme, weil das Wohnmobil eine 3,5t Zulassung hatte. Aber Tini hatte vor Fahrtantritt die Maße des Mobils nachgeschlagen und die Breite lag bei 2,32m (laut unserer Erinnerung), die Durchfahrt war aber begrenzt für Fahrzeuge mit 2,30m Breite. Wir haben uns nicht getraut da durch zu fahren und haben den Umweg von einer halben Stunde zu unserer ursprünglichen Strecke in Kauf genommen (hatte ich erwähnt, wie super der Cruiser Comfort sich fährt?). 😉

Den ersten Stopp machten wir dann bei Hannover. Unser erster Versuch einen WoMo Stellplatz anzufahren scheiterte, denn dieser sollte zwar am Hafen liegen, allerdings war auf dem Gelände kein einziges WoMo zu sehen. Wir fuhren also weiter und kamen dann auf dem Parkplatz einer Fritz-Berger Filiale zum Stehen. Auf Strom und Ähnliches verzichteten wir, was dem Besitzer auch recht kam, weil er dann nicht noch mal raus in die Kälte musste.

Am nächsten Morgen sahen wir, wie kalt es wirklich in der Nacht war:

Die Fahrt ging nach einem ausführlichen Frühstück weiter und kurz nach 13:00 Uhr erreichten wir unser Ziel in Brandenburg. Da es sich um einen alten Militärflugplatz handelt, war es für mich gefühlt die entspannteste Anreise auf einen Campingplatz bisher. Okay, es war auch nicht sonderlich voll. Am Freitag dachten wir noch so, krass wir sind fast die Einzigen auf dem Platz, allerdings füllte dieser sich zum Wochenende hin doch zusehends.

Der Empfang war sehr nett und unseren Stellplatz haben wir auch sehr schnell gefunden. Schnell noch Strom angeschlossen und das Gas aufgedreht, dann konnten wir ordentlich Mittag essen. Danach gingen wir zur Haltestelle, denn vom Campingplatz fährt alle 20 Minuten ein Shuttlebus zum 3km entfernten Tropical Island.

Dort genossen wir es, uns nicht mehr an den Kassen anstellen zu müssen (Übernachtungsgäste haben einen VIP-Eingang) und suchten eine kleine Ewigkeit unser Schließfach. Endlich in der Halle angekommen, wird man erst mal erschlagen, zum einen von der unfassbaren Größe (300m lang, 107m hoch) und dann auch von der Temperatur. Wir machten einen großen Rundgang um uns zu orientieren und dann mussten wir alle ins Wasser. Hatte ich irgendwann schon mal erwähnt, wie entspannt es ist, wenn beide Kinder schwimmen können? 😉

Wir blieben bis ungefähr 21 Uhr in der Halle und als wir zurück im Wohnmobil waren, haben wir erstmal ordentlich mit den Zähnen geklappert, weil ich tagsüber die Heizung ausgeschaltet hatte. Am nächsten Tag habe ich mich etwas mehr damit auseinander gesetzt und die Einstellung gefunden, in der man die Heizung vorprogrammieren kann. Als wir am zweiten Abend „nach Hause“ kamen, hatte unser mobiles Heim muckelige 22°C. Das war schon toll und der Hammer ist es, dass man das via App auch „online“ hätte einschalten können:

Auch so muss ich sagen, ist es der Hammer, wenn man mal schaut, wie viel Komfort man in den modernen Fahrzeugen hat. Wir haben ja den Vergleich zu unserem Wohnwagen und da fiel es uns auch wieder auf, wie wenig Steckdosen wir haben. Im Cruiser war gefühlt an jeder Ecke eine Steckdose und dann gab es noch zusätzlich USB-Steckdosen. Ein Traum für die moderne Familie heutzutage 😉

Am Sonntag dann, wachte Mika mit Fieber morgens auf. Wir hatten noch überlegt vielleicht noch mal ins Tropical Island zu gehen, aber mit fiebrigen Kind hatte sich der Plan schnell erledigt. Also fuhren wir in Richtung Heimat, und machten einen Zwischenstopp in Wolfsburg im Phaeno. Die Idee war eigentlich, dass wir alle was zu Mittag essen und wir dann schauen, das einer mit dem kranken Mika im WoMo bleibt und der andere dann mit Timo durchs Museum streift. Letztendlich waren wir dann doch aber alle 4 im Mitmachmuseum und haben viele tolle Dinge gesehen. Ein klarer Ausflugstipp von uns, für Leute die dort in der Nähe wohnen, oder bei denen Wolfsburg halbwegs auf dem Weg liegt. Wir werden auf jeden Fall noch mal mit 2 gesunden Kindern dorthin fahren. 😉

Von Wolfsburg aus, fuhren wir auf einen „richtigen“ Campingplatz, weil wir ja auch noch die Chemietoilette leeren mussten. Das hat alles gut funktioniert und wir waren am Montag ungefähr 10km vor Sassenberg, als uns auffiel, dass wir unseren PKW-Schlüssel in Neuss vergessen hatten. Zum Glück waren die Leute bei LMC entspannt, dass wir unseren vereinbarten Rückgabetermin nicht halten konnten, so dass wir alle nach Hause gefahren sind, ausgeladen haben und ich dann allein noch mal mit dem WoMo nach Sassenberg fuhr (hatte ich erwähnt, wie super entspannt sich der Cruiser fährt? ;-)).
Auch wenn das Wochenende mit so einem Schock, geendet hat, war es doch trotzdem ein unvergessliches Erlebnis. Ich kann mit Sicherheit behaupten, dass wir alle richtig Spaß hatten. Tini und ich haben auf der Rückfahrt festgestellt, dass sich ein Wochenende beim Camping immer anfühlt, wie eine Woche Urlaub, egal ob Wohnmobil oder Wohnwagen. 🙂

Puh, das war jetzt doch länger als gedacht und ich könnte noch so viel Details schreiben, aber das vertage ich lieber mal (ist ja schon spät und bis hier unten lesen die Wenigsten). Abschließend noch ein paar Bilder:

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