Nach langer Pause hier im Blog, werde ich mich heute mal bild reich zurückmelden. Anfang August diesen Jahres haben mir Freunde Ihr Vertrauen geschenkt und mich als Fotograf für die „gestellten“ Hochzeitsfotos engagiert. Da ich schon länger nicht mehr viel fotografiert hatte, nahm ich den Auftrag gern, aber doch mit ein bißchen Nervosität an (schließlich heiratet man ja nicht jeden Tag). Beim Shooting selbst hatte ich aber wieder richtig Spaß an der Sache. Wir haben dann allerdings nicht zu lang gemacht, weil es einfach zu warm war. Immerhin über 30 Grad, und das im Anzug mit schwerer Fotoausrüstung auf dem Rücken bzw. im Frack und Hochzeitskleid. Man ahnt schon, wie motiviert wir für Locationwechsel waren 🙂

Aber sei’s drum, es kamen ja doch noch einige gute Bilder zusammen. Und ich muss dazu sagen, es wurde mir als Fotograf ja ziemlich einfach gemacht, mit dem Outfit und dem Posing der beiden (als hätten sie in ihrem Leben schon tausende Shootings gemacht).

Aus diesem Grund habe ich mir dann zu Hause noch einmal Gedanken gemacht, wie ich die beiden Überraschen kann. Klar, nach dem Shooting bleibt ja nur noch eine Fotomontage… Und diese werde ich hier mal ein wenig beschreiben:

Ich hatte also folgendes Ausgangsbild:

ausgangsbild1

 

Die Idee war nun, das Bild an sich auf „alt“ zu drehen und dann noch den Hintergrund auszutauschen. Ich hatte vor Jahren mal einen Fotokurs an der VHS gemacht. Während der Zeit sind wir mit dem Lehrgangsleiter nach Zons gefahren, wo er dann als Heinrich-Heine verkleidet durch die Gassen zog. Damit hatte ich mein zweites Ausgangsbild:

ausgangsbild2

 

Nach der Spiegelung des Bildes und nach dem Einfügen des Hochzeitspaares sah das Ganze dann schon etwas anders aus:

unbearbeitet1

 

Allerdings war noch deutlich zu sehen, dass die Lichtverhältnisse überhaupt nicht stimmen. Die zwei stehen im Schatten und „leuchten“ trotzdem fröhlich vor sich hin. 😉
Also noch mal an den Reglern gedreht und etwas Licht „weggenommen“:

unbearbeitet2

 

Die Belichtung und die abnehmende Schärfe in den Hintergrund hinein, hatte ich soweit im Griff. Allerdings fand ich die Sepiafärbung dann doch etwas zu heftig und hab sie ganz raus genommen. Außerdem hat die Größe des Hochzeitspaares im Vergleich zu dem Mann im Hintergrund überhaupt nicht gestimmt. Das habe ich dann alles noch angepasst. Eine Vignettierung drumherum und kleine „Störungen“ ins Bild, damit es „alt“ wirkt. Das Endergebnis sah dann so aus:

final

 

An manchen Stellen vielleicht noch nicht ganz perfekt, aber wie gesagt, ich bin ein wenig „eingerostet“, was die Bearbeitung mit Photoshop angeht. 🙂

Spaß hat es aber auf jeden Fall gemacht!

An dieser Stelle noch mal alles Gute an das Hochzeitspaar. Und wenn Ihr wirklich noch „Trash the Dress“ vorhabt, sagt mir bescheid, da möchte ich mit der Kamera dabei sein 😉

3 comments on “Aus neu mach alt. Mit digitaler Fotografie „alte“ Bilder erstellen”

  1. Tine Antworten

    Sehr spannend und eigentlich doch in so wenigen Schritten, toll.
    Du warst aber auch am Tag ein toller Fotograf, der die Dinge sich entwickeln ließ. Das war entspannt und man hat sich getraut auf die eigene Stimme zu hören
    ;-).
    Sehr zu empfehlen.

  2. Mattes Antworten

    Ich hab nicht alle Schritte hier aufgezeigt, dass wäre dann doch zu detailliert. Alles in allem habe ich da 6 Stunden dran gesessen, an 2 Abenden. 😉

    Und danke, dass Du hier im Blog kommentiest. Die Kommentare direkt im Blog empfinde ich manchmal als „wertvoller“ als über andere Kanäle 🙂

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