Genau genommen war es sogar eine richtige Achterbahn der Gefühle. Aber alles der Reihe nach. Es fing damit an, dass ich nach meinem Kurztrip nach Wien mit dem Auto nach Hause gefahren bin und während der Fahrt die Motorelektronikleuchte anfing zu leuchten. Das hatten wir schon öfter an dem Auto, also zu Hause kurz die Zündung ausgemacht und alles war gut. Naja, dachten wir zumindest. Am Dienstag vor unserer Abfahrt, fuhr Tini mit dem Auto und diesmal lies sich die Leuchte nicht über den Zündung-aus-dann-an-Trick löschen. Wir sind dann in die Werkstatt gefahren und haben die Glühkerzen und das Ladedruckventil reparieren lassen. Nicht ganz billig, aber wenigstens „in-Time“, so dass wir Samstag pünktlich starten konnten.

Die Tour ging ohne Probleme los, trotz der längeren Winterpause durch meinen Unfall, waren wir alle schon auf den ersten Kilometern komplett entspannt. Das würde später dann noch wichtig werden, diese Stimmung beizubehalten. Denn kurz vor oder nach Stuttgart meldete sich unser Auto mit erneut leuchtender Motorelektronikleuchte und Notlaufprogramm. Kannten wir ja schon, nächster Parkplatz, Zündung aus, Zündung an und weiter ging es. Dann ging die Leuchte erneut an und es war kein Halt möglich, also mussten wir ein Stück in dem Zustand weiterfahren und mittendrin erlosch die Leuchte. Seltsam, dachte ich mir noch, aber wenn sie von allein wieder ausgeht, hat sich die Motorelektronik wohl mal kurz verschluckt und jetzt eingesehen, dass man daran nicht gleich stirbt 😉

Am nächsten Berg wurde ich eines Besseren belehrt, die Leuchte ging an, und der Motor in das Notlaufprogramm. Wir quälten uns mit unserem Gespann also bei 40 km/h im ersten Gang auf dem Standstreifen den Berg hinauf zum nächsten Parkplatz und riefen von dort aus die „gelben Engel“. Die packten sich den Vectra einfach huckepack auf den LKW und unseren Wohni hinten dran und weiter ging es Richtung Markdorf:

 

Das Gespann war damit definitiv länger als ursprünglich, was den Fahrer aber irgendwie überhaupt nicht beeindruckte. Er fuhr uns souverän bis vor den Campingplatz, was immerhin 200km von dem Ort aus, an dem wir „gestrandet“ waren entfernt war. Mit so einem „ortskundigen“ Begleiter verging die Fahrt auch wie im Flug. Zu jedem Kennzeichen und zu jeder Landschaft konnte er uns etwas erzählen. Das war echt spannend. Und die Jungs waren natürlich begeistert vom Fahren in einem LKW. So hoch oben in einem Führerhaus sitzt man ja auch nicht alle Tage 😉

Am Ziel angekommen, dem Campingplatz Wirtshof in Markdorf, wurden wir direkt von einer Mitarbeiterin begrüßt, die uns mitteilte, dass der Hausmeister schon unterwegs sei, um unseren Anhänger auf den Platz zu ziehen. Wir hätten ja schon genug Ärger und sie würden sich jetzt einfach um den Rest kümmern. Da hätte ich die Dame ja fast aus Dankbarkeit umarmt. Obwohl die letzten zwei Stunden der Fahrt für mich ja nicht anstrengend waren, weil ich ja nur mitgefahren bin. Quasi ein Autozug auf der Autobahn, wenn man so will 🙂

Der Hausmeister kam dann mit einem Elektro-Golf-Car und zog unser mobiles Heim direkt auf den Stellplatz und richtete ihn nach unseren Wünschen aus. Perfekter Service, der einem nach so einer Odyssee mehr als willkommen ist. Am nächsten Morgen erwachten wir dann mit Blick auf den Frühling in seiner Reinform, da sagen Bilder mehr als tausend Worte würde ich sagen:

Das ist der Blick aus dem Dachfenster direkt über unserem Bett, wohlgemerkt. Besser kann der Tag eigentlich nicht starten 😉

Nach einem ordentlichen Frühstück fuhren wir dann in das Ravensburger Spieleland. Wer sich darunter einen langweiligen Park, in dem man die Ravensburger Spiele ausprobieren und puzzeln kann, vorstellt, liegt komplett falsch. Das Spieleland ist im Prinzip ein Freizeitpark, der als Thema die Spiele hat. Es gibt viele verschiedene Fahrgeschäfte und Spielplätze auf dem Gelände. Da man die Nutzung der einzelnen Attraktionen nicht noch extra zahlen muss, ist der Eintrittspreis schon ganz schön teuer. Aber dafür ist wirklich fast alles mit drin (inklusive der langen Wartezeiten an den Fahrgeschäften ;-)).

Mika hatte auf jeden Fall den Plan und ließ den auch  nicht mehr wirklich los:

Am Ende des Tages wird sich dann herausstellen, dass wir alle Attraktionen im Park gesehen haben 😉

Hier mal ein Überblick, was wir alles gesehen haben:

das verrückte Labyrinth

Feuerlöschstation

Fix und Foxi Raketenschlitten

Aussichtsturm

Käpt’n Blaubärs Abenteuerfahrt

Kanu fahren

Autoreifen wechseln

und Maus-Karussell

Ganz offensichtlich haben wir nicht von allen Attraktionen Bilder gemacht, aber wir haben auch versucht uns mal möglichst auf die Kinder zu konzentrieren und die Handys nicht permanent in der Hand zu halten. Natürlich „mussten“ wir dann auch noch mal durch den Shop und beim Gewinnspiel mitmachen. Die (Aus-)Beute war so riesig, dass die Cousine kurzerhand ihren Kinderwagen verlassen musste, damit die Spiele Platz haben 😉

Sie hat das aber gut weggesteckt und sich nicht beschwert. Als wir zurück auf dem Campingplatz waren, erkundeten die Kinder mit Tini die Spielescheune des Platzes. Wobei der Name es nicht ganz trifft. Es ist eher das Paradies für Kinder in einer großen Halle. So gut durchdachte und hochwertige Spielgeräte auf engstem Raum habe ich bis jetzt noch nicht gesehen. Die Kinder hatten so richtig Spaß überall lang zu klettern und alles auszuprobieren. Hier mal ein paar Bilder davon:

Am nächsten Morgen brachte ich dann unser Auto in die Werkstatt in Markdorf. Dort kümmerte man sich super um unser Auto und fand auch relativ schnell die Ursache unseres Problems: der Ladeluftkühler hatte einen fetten Riß und zog damit Nebenluft. Dies wurde dann behoben und in der Zwischenzeit waren wir mit dem ADAC Clubmobil auto technisch wieder unabhängig. Vor dem ganzen Trubel spielten wir aber erst einmal eine Runde „Klack“ im großen Elternbett. Zu dem Spiel wird es noch mal einen separaten Artikel in der Spiele Rubrik geben.

Während ich mich also um den fahrbaren Untersatz bemühte, genossen die Jungs und Tini das bombastische Wetter. Für den kurzen Aufenthalt stellten wir auch nur das „kleine“ Reisevorzelt auf, um es bei Regen frühzeitig ins Trockene holen zu können:

Was wäre ein Besuch am Bodensee, ohne den See? Nichts! Genau deshalb machten wir noch einen Ausflug nach Immenstaad an den See, damit die Jungs ein paar Steine ins Wasser werfen, und wir das sonnige Wetter genießen können. Am Ufer wurde dann auch mit Hilfe ihres Cousins, das Wasser umgeleitet, gestaut und betreten (ja die Jungs zogen ihre Schuhe und Socken aus und krempelten die Hosen hoch um ins Wasser zu gehen).

Am Abend frischte der Wind etwas auf, so dass ich etwas Sorge hatte, dass uns das Vorzelt wegfliegt. Damit das nicht passiert, habe ich dann versucht im Dunkeln, ohne Gummihammer die Heringe in den Boden zu bekommen. Das war allerdings leichter gedacht, als getan, denn der Boden war felsenfest. Ich weiß nicht, ob der gut verdichtet oder wirklich zubetoniert war, aber die Heringe gingen meist nur 3-4 Zentimeter in den Boden und danach ging nichts mehr. Ich experimentierte also eine ganze Weile, bis ich dann erstmal aufgab und auf den nächsten Morgen hoffte, ohne dass das Zelt weg flog.

Zum Glück hat alles gehalten. Bei unserer „Glückssträhne“ hätte mich auch nicht gewundert, wenn wir ohne Zelt aufgewacht wären. 😉

Am Dienstag waren wir dann im Dornier Museum. Sehr interessant, da lernten wir sogar als Erwachsene etwas dazu. Es gab auch einen Wettkampf, wer denn das beste Papierflugzeug bastelt und die größte Reichweite erzielt. Es sind aber einig Flieger gar nicht ins Ziel gekommen:

Um noch mal auf den Campingplatz zurück zu kommen. Ich habe bis jetzt noch keinen saubereren, freundlicheren und besser ausgestatteten Platz gesehen. Das fängt mit der Regenwalddusche an und hört beim Kinderpissoir auf sozusagen 😉

Für uns war die erste Woche Camping, abgesehen von dem Trödel mit unserem Auto, ein wahnsinnig schöner Saisonauftakt, weil das Wetter einfach super gepasst hat.

Fakt ist, mit einem funktionierenden Gespann, macht der Campingurlaub erst so richtig Spaß:

Und wie habt Ihr Euren Osterurlaub verbracht?

3 comments on “Saisonstart 2017 – mit gemischten Gefühlen”

  1. Markus Antworten

    Oh meh 🙁 So ein Auto-Trouble braucht echt keiner…
    Klack ist faszinierend und hält Jahre. Kind (7) spielt noch immer. Manchmal auch nach eigenen Regeln 🙂
    Ersten Teil der Osterferien in Südtirol verbracht, den zweiten Teil dann im Homeoffice mit paralleler Kinderbetreuung.

    • Mattes Antworten

      Ja, das war schon echt teuer für einen 1-wöchigen Urlaub. Aber die Hauptsache ist ja, dass alle gesund geblieben sind und das Auto wieder läuft. 😉
      Viva la Home Office. Ich bin auch so froh, dass das mittlerweile alltäglich ist und ich das nutzen kann. 🙂

  2. Pingback: Wintercamping – ein Erfahrungsbericht – Life of Mattes

Deine Meinung interessiert mich:

%d Bloggern gefällt das: